So anders und doch so gleich,
so bunt und strahlend und doch so verdreckt und erschreckend ungepflegt,
so liebevoll und doch so hart,
vielleicht einfach doch so anders?!

Montag, 29. November 2010

Und doch gibt es dann Momente wo man an einer Oase zweifelt!

Ich bin umgezogen in einen anderen Teil Boudhanaths. Dementsprechend muss ich einen anderen Weg gehen um nach Hause zu kommen. Dieser Weg ist wirklich dunkel, einsam, zwischen Müllbergen hindurch und bei Stromausfall einfach noch ätzender als sowieso! Die Leute sagen vor diesem Weg ist es sicher, danach nicht mehr, bei Dunkelheit. Ich wollte ihnen nicht glauben, hab mich sicher gefühlt und musste lernen dass Nepalis und Tibeter mit ihrer Vorsicht Recht haben können.
Das einzige Mal alleine diesen Weg bei Dunkelheit gegangen und prompt werde ich ausgeraubt. Eine dunkle Gestalt kommt von hinten und reisst meine Tasche weg und rennt und rennt und rennt. Keine Chance ihn einzuholen. Ich wusste nicht dass ich so laut schreien kann :D schön zu erfahren war es, dass die Leute dort wirklich reagieren, innerhalb weniger Momente waren Leute bei mir und wollten wissen was passiert sei. Keine Chance ihn einzuholen, das sahen auch sie so.
Nach einigem Geschimpfe auf den "sicherlich Drogenabhängigen" (ich bin mir da nicht so sicher) hat sich alles beruhigt und ich bin erstmal in unsere Wohnung und hab schon überlegt was ich wegen meinem Perso und den Bankkarten mache ( sperren!!!) als es an der Tür klopft und der Ladenbesitzer von gegenüber mir zuwinkte ihm zu folgen. Zu dritt trauten wir uns... jemand hatte gesehen wie er meine Tasche auf ein Dach geworfen hatte und so ist ein junger Tibeter mit Verrenkungen auf das wenig Vertrauenerweckende Dach geklettert und hat meine Tasche gefunden. Geld, Kamera, Deo und Pfefferspray fehlten. Ich habe in den nächsten Tagen danach so die ein oder andere rachsüchtige Variante ersonnen was er mit dem Pfefferspray unwissentlich anstellen könnte: unwissend was es ist sich als Deo irgendwo hinsprühen oder gar inhalieren :-p 
Aber doch bin ich einfach nur froh dass ich heile bin und unversehrt bin!!!
Denn nur 2 Stunden später wurde auf dem gleichen Weg ein älterer Tibeter niedergeschlagen und ausgeraubt! Diesen hat es Welten fieser getroffen als mich! Ein Krankenhausaufenthalt wäre hier das letzte wonach ich mich sehne!!!
Einfach nur dankbar dass ich unversehrt bin!!
Mittlerweile kann ich wieder kleine Scherze über diese blöd günstige Situation für den Typen machen :-p , aber diesen Weg werde ich sicher nicht alleine bei Dunkelheit wieder gehen!
Ich denke es hat auch den positiven Effekt dass wir alle hier jetzt etwas bewusster mit der Situation umgehen und vorallem als Mädels etwas vorsichtiger sind.

Dennoch hab ich die letzten Tage echt super viele schöne Sachen unternommen und erlebt! Und das schönste ist überhaupt dass endlich die Survey fast durch ist!!!!

Der Weg zu unseren Zielen hat seltene Seiten Kathmandus offenbart, da wir in völlig andere Stadtgebiete gekommen sind sonst.



Wir waren am sogenannten Affentempel, Swayambu Nath, der seinem Namen wirklich gerecht wird

und einfach auch wunderschön ist und man einen absolut genialen Blick über Kathmandu hat, gerade bei
Dämmerung!
                                                        Der Hauptweg, mit Eintrittszahlung,

und der Weg ohne Eintrittszahlung ;-)




 Am Vormittag haben wir uns noch ein paar Stunden in Thamel, dem Touristenviertel, angetan, da die Kathi noch einiges brauchte, denn sie flüchtet Morgen wieder aufs Land. 

Am Sonntag sind wir dann auf einmal apprupt stehen geblieben und haben realisiert dass der 1. Advent war. Bei Sonnenschein und T-Shirtwetter und doch ist der Schnee wirklich nicht weit entfernt. Auch jetzt sehe ich in der Ferne einzelne Bergkuppen die mehr und mehr mit Schnee bedeckt sind...
Wie ich das ganze Weihnachtsgerummel einfach mal gar nicht vermisse :D

Abends sind wir dann ein zweites Mal hier ins Theater gegangen, da hier im Moment ein internationales Theaterfestival ist.
Das erste Mal das wir da waren, ist eine deutsche Schauspielgruppe aus Berlin aufgetreten. Ein selten schlechtes Beispiel für "deutsches" Theater :D völlig ohne Hintergrund und Zusammenhang teilweise.
Gestern dann haben wir uns ein thailändisches Stück angeschaut, welches wirklich, wirklich genial war :D zum Totlachen gut! Mit unseren Lachanfällen haben wir sicher einige Nepalis einmal mehr von der Durchgeknalltheit der Westler überzeugt!


 

1 Kommentar:

  1. Ich möchte an dieser Stelle ein gutes Wort für unseren "sicherlich Drogenabhängigen" einlegen. Das konsumieren von bewusstseinserweiternden Substanzen geht immer mit einer temporären Steierung des eigen Wohlbefindens einher. Das die Sehnsucht nach diesem Grundbedürfniss bei Menschen, in einem Land was gerad zehn Jahre Bürgerkrieg feiern durfte, besonders stark ausgeprägt sein sollte, versteht sich doch von selbst :P Außerdem sollte Oona sich Gedanken über ihren Humor machen (Stichwort:Pefferspray).
    Finde ich! oder so :P

    liebe Grüße aus Nettelkamp. ^^
    Frido

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